Kristina begeistert für die Energiewende in Mittelsachsen
Wer sich mit Kristina Wittig unterhält, spürt eines sofort: Die Begeisterung, mit der sie über die Menschen spricht, die sich in Mittelsachsen für die Energiewende einsetzen. Denn dort hat Kristina Gleichgesinnte gefunden, die ihr Ziel teilen: Mehr Energie aus erneuerbaren Quellen, mit Bürgerbeteiligung und hoher regionaler Wertschöpfung – und das so schnell wie möglich. Kristina war von Anfang an klar, dass dieses Ziel nur zu erreichen ist, wenn viele Menschen aus der Region mitmachen können. Deshalb hat sie sich mit 13 weiteren Personen zusammengetan und im Dezember 2022 die Energiegenossenschaft WirMachenEnergie eG gegründet. Auf die Frage, warum eine Genossenschaft, hat Kristina sofort eine Antwort: „In einer Genossenschaft können sich alle Menschen demokratisch organisieren und mitmachen! Die genossenschaftliche Struktur ermöglicht Teilhabe an der Energiewende und Mitbestimmung.”
Heute setzt die noch junge Bürgerwerke-Genossenschaft eigene Erneuerbare-Energien-Projekte um und unterstützt die regionale Energiewende mit ganz konkreten Angeboten und Dienstleistungen für Bürger:innen und Kommunen. „Genau das hat hier gefehlt: Angebote und Möglichkeiten für Menschen in Mittelsachen, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen.” Das große Interesse zeigt, dass Kristina und ihre Mitgründer:innen einen Nerv treffen: Hinter WirMachenEnergie stehen mittlerweile mehr als 130 engagierte Menschen. Das ist eine Verzehnfachung der Mitglieder in nur einem Jahr.
Einige Mitglieder von WirMachenEnergie beim Frühlingsfest 2023 – mit Balkonmodulen, die bald bei Bürger:innen aus der Region installiert werden.
WirMachenEnergie zeigt, wie Beteiligung gelingen kann
„Es ist so wichtig, die Menschen einzubeziehen, um Ablehnung zu vermeiden“, betont Kristina. „Wir machen das bewusst anders als die überregionalen Projektierer, die eben nicht hier leben. Wir laden alle Menschen ein, vorbeizukommen, Fragen zu stellen und sich mit uns gemeinsam dafür einzusetzen, dass die Energiewende für alle eine Erfolgsgeschichte wird. Wir wollen uns unterhalten, beispielsweise über die Möglichkeiten des Ausbaus von PV-Freiflächen-Anlagen in der Hand der Bürger:innen. Und wir geben Antworten: Was heißt Energiewende in Bürgerhand und wie kann das gelingen? Welche Rolle kann die Landwirtschaft spielen? Und vor allem: wie schaffen wir einen echten Mehrwert für die Bürger:innen vor Ort? Denn wenn die Menschen von Erneuerbarer Energie profitieren, werden viele aufgeschlossen sein und die Energiewende unterstützen“, ist Kristina überzeugt.
Erste Erfolge und große Pläne
Dass die Gespräche nur der Anfang sind, zeigen die ersten Erfolge von WirMachenEnergie. Als erstes setzte die Genossenschaft ein Projekt um, das auch Mieter:innen ermöglicht, sich an der Energiewende zu beteiligen: Menschen aus der Region können über WirMachenEnergie Balkonkraftwerke beziehen. Die Energiegenossenschaft steht ihnen dabei mit Rat und Tat zur Seite. Im Jahr 2023 sind dadurch bereits rund 30 Kilowatt-Peak PV-Leistung dezentral von Bürger:innen in Betrieb genommen worden. Ein weiterer Erfolg: Die PV-Anlage auf dem Scheunendach eines Bauernhofs in der Gemeinde Kriebstein. Ein Teil des erzeugten Ökostroms versorgt direkt die Bewohner:innen des Hofes, der Rest wird ins Netz eingespeist.
Kristina und ihr Team sind in Gesprächen mit vielen Eigentümer:innen von Dach- und Freiflächen sowie Kommunen, um weitere Solarprojekte in Angriff zu nehmen. „Die Resonanz ist positiv. Die Menschen nehmen das Projekt wahr und zeigen Interesse“, erzählt Kristina stolz. Das motiviert das Team von WirMachenEnergie, noch größer zu denken: Mit einer regionalen Tour durch 21 Städte und 31 Gemeinden sollen noch mehr Menschen von der Bürgerenergie-Bewegung erfahren. Denn für Kristina und ihr Team ist klar: „Wir wollen die Menschen mit unserer Begeisterung für Erneuerbare Energien anstecken, damit wir zusammen die Energiewende in Bürgerhand hier in Mittelsachsen voranbringen.”